Aktuelles

Kitaleitungen protestieren gegen geplantes Kitagesetz

|

Im Rahmen des landesweiten Aktionstages gegen den geplanten Entwurf des „Neue-Kita-Gesetzes“ der niedersächsischen Landesregierung beteiligten sich auch Vertreter*innen aus den Ev.-luth. Kitaverbänden Hittfeld und Winsen an den Protesten.

 

Zu den Aktionen aufgerufen hatte ein Aktionsbündnis aus Trägern, Gewerkschaften und Elternverbänden.

Im Rahmen des landesweiten Aktionstages gegen den geplanten Entwurf des „Neue-Kita-Gesetzes“ der niedersächsischen Landesregierung beteiligten sich auch Vertreter*innen aus den Ev.-luth. Kitaverbänden Hittfeld und Winsen an den Protesten.

Zu den Aktionen aufgerufen hatte ein Aktionsbündnis aus Trägern, Gewerkschaften und Elternverbänden.

Als langjährige Kita-Leitung und heute pädagogische Leitung des Verbandes Ev.-luth. Kindertagesstätten im Kirchenkreis Hittfeld blickt Antje Puschke mit Unverständnis auf die Novellierung des niedersächsischen Kindertagesstättengesetzes (KitaG): „Das alte KitaG ist ursprünglich von 1993 und bildet schon seit über einem Jahrzehnt die sich stark verändernde Kita-Landschaft nicht mehr adäquat ab: mit Krippenbetreuung, verlängerten Betreuungszeiten, Inklusion, Qualitätsentwicklung, wachsenden Teams und weiteren Herausforderungen sind eine Vielzahl von Themen und Arbeitsfeldern dazugekommen. Die gesetzlichen Arbeitsbedingungen müssen sich dringend verbessern, damit sich in Zukunft auch ausreichend junge Menschen für einen der schönsten Berufe der Welt entscheiden.“

Antje Puschke befürchtet negative Auswirkungen auf die Betreuungsqualität: „Wir haben schon jetzt einen Fachkräftemangel im Kitabereich. Die geplanten Änderungen im Kitagesetz werden aus meiner Sicht nicht zum Vorteil der Kinder ausfallen. Damit werden auch die Arbeitsbedingungen für Erzieher*innen erschwert, die geplanten Änderungen werden nicht dazu beitragen, die Situation zu entspannen – im Gegenteil. Ich wünsche mir von einer Gesetzesänderung, dass die Betreuung der Kinder und der Arbeitsalltag für die Erzieher*innen sich verbessert, auch, damit das Berufsbild ‚Erzieher‘ attraktiv für Schulabsolvent*innen bleibt.“

Konkret brauche es dafür mehr Vorbereitungszeit für die Fachkräfte, um die gestiegenen Anforderungen zu erfüllen sowie mehr Leitungsstunden für Kitas mit mehreren Ganztagesgruppen, so Puschke.

Roman Wolf, Betriebswirtschaftlicher Geschäftsführer des Verbands, ergänzt: „Helfen würde eine Ausbildungsentschädigung, um den Erzieher-Beruf bei jungen Menschen durch finanzielle Anreize attraktiv zu machen und damit dem Fachkräftemangel zu begegnen. Den gesetzlichen Anspruch, den Eltern auf die Betreuung ihrer Kinder haben, können die Einrichtungen nur erfüllen, wenn sie genügend Mitarbeitende haben. Ich befürchte, dass die Akteure vor Ort, also die Kita-Träger und Kommunen, mit der Umsetzung allein gelassen werden.“



Die Kitaleitungen im Kitaverband äußern ihren Protest gegen das Gesetzesvorhaben;
Fotos: Ev.-luth. Kitaverband Hittfeld

Zurück